Kann Stress zu Haarausfall führen?
Haarausfall wird klinisch als Alopezie bezeichnet. Sowohl Männer als auch Frauen können im Laufe ihres Lebens von Haarausfall betroffen sein. Wenn Sie von Haarausfall betroffen sind, kann dies auf Stress zurückzuführen sein.
Lies hier weiter, um zu erfahren, wie sich Stress auf deine Haargesundheit auswirken kann, ob die Auswirkungen dauerhaft sind und was du tun kannst, um das Nachwachsen der Haare zu fördern.
Arten von stressbedingtem Haarausfall
Nicht jeder Haarausfall wird durch Stress verursacht. Es gibt drei Arten von Haarausfall, die mit einem hohen Stressniveau verbunden sind:
Telogenes Effluvium (TE) tritt auf, wenn sich die Anzahl der Haarfollikel, die an sich die Haare wachsen, verändert. Wenn diese Veränderung während der Telogen- oder Ruhephase des Haarwachstums auftritt, kann sie zu Haarausfall führen.
Diese Ausdünnung tritt nicht unbedingt am ganzen Kopf auf. Sie tritt oft in Flecken auf, vor allem in der Mitte der Kopfhaut. Menschen, die von TE betroffen sind, verlieren normalerweise nicht ihr gesamtes Kopfhaar.
In extremeren Fällen kann das Haar auch an anderen Stellen des Körpers schütter werden. Dazu gehören die Augenbrauen oder der Genitalbereich.
TE ist die zweithäufigste Form von Haarausfall, die von Dermatologen beobachtet wird. Er kann Männer und Frauen in jedem Alter treffen.
Der Haarausfall, der durch TE entsteht, ist vollständig reversibel. TE schädigt die Haarfollikel nicht dauerhaft. Die Ursache für deinen Haarausfall hängt davon ab, ob dein Haar innerhalb weniger Monate oder etwas länger von sich aus nachwächst.
Alopecia areata (AA) ist eine Autoimmunerkrankung. Sie entsteht, wenn das Immunsystem die Haarfollikel angreift. Dies kann durch Stress ausgelöst werden und zu Haarausfall führen.
Die Haare können in runden Flecken auf der Kopfhaut oder auf der gesamten Kopfhaut ausfallen. Bei einer schwereren Form der AA, der Alopecia universalis, fällt das Haar am ganzen Körper aus.
Die Haare können nachwachsen und über einen bestimmten Zeitraum hinweg wiederholt ausfallen. AA kann Männer und Frauen jeden Alters betreffen, in den Vereinigten Staaten sind über sechs Millionen Menschen von dieser Art von Haarausfall betroffen.
Bis heute gibt es keine allgemein bekannte Heilung für AA, obwohl es einige verschreibungspflichtige Medikamente gibt, die anscheinend bei einem Haarausfall von über 50 Prozent helfen können.
Trichotillomanie ist auch als Haarziehstörung bekannt. Es handelt sich um den Drang, sich die Haare von der Kopfhaut oder anderen Körperteilen auszureißen. Sie gilt als Störung der Impulskontrolle.
Möglicherweise ziehst du dir die Haare aus, ohne groß darüber nachzudenken, z. B. wenn du dich langweilst oder abgelenkt bist. Das Ausreißen der Haare kann aber auch absichtlich erfolgen und als Mittel zum Abbau von Stress oder anderen negativen Emotionen eingesetzt werden.
Das Ausreißen der Haare an der Kopfhaut, den Augenbrauen und den Wimpern ist oft auffällig. Dies kann zusätzlichen Stress verursachen und den Kreislauf der Störung aufrechterhalten.
Trichotillomanie entwickelt sich am häufigsten im Vorschulalter und kann ein Leben lang andauern. Obwohl nicht klar ist, was Trichotillomanie verursacht, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass diese Form von Haarausfall möglicherweise genetisch bedingt ist.
Ist stressbedingter Haarausfall dauerhaft?
Wenn dein Haarausfall durch Stress verursacht wurde, ist es gut möglich, dass dein Haar mit der Zeit nachwächst. Die Geschwindigkeit des Nachwachsens ist bei jedem Menschen unterschiedlich und hängt davon ab, wie du dein Stressniveau regelst.
Das menschliche Haarwachstum erfolgt in einem Zyklus von vier Phasen und die durchschnittliche menschliche Kopfhaut hat etwa 100.000 Haarfollikel. Jeder Haarfollikel befindet sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer dieser Phasen:
- Anagenphase. Dies ist die Wachstumsphase des Haares. Sie dauert zwei bis sieben Jahre.
- Katagene Phase. Dies ist eine kurze, zweiwöchige Phase, in der der Haarfollikel zu schrumpfen beginnt.
- Telogenphase. Dies ist eine dreimonatige Ruhephase.
- Exogene Phase. In dieser Phase wirft der Follikel das Haar ab und beginnt, neu zu wachsen.
Wenn dein Haarausfall durch Stress ausgelöst wurde, könnte die Bewältigung deines Stresses der Schlüssel zur Rückkehr zu einem gesunden Haarwachstum sein.
Was kannst du gegen stressbedingten Haarausfall unternehmen?
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um den Haarausfall zu reduzieren und neues Wachstum zu fördern.
Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung mit vollwertigen Lebensmitteln ist wichtig für die Gesundheit deines Körpers – und deiner Haare.
Obwohl es wichtig ist, alle wichtigen Vitamine in einer gesunden Ernährung zu berücksichtigen, gibt es einige, die für das Haarwachstum von entscheidender Bedeutung sein können:
- Vitamin C. Dieses Vitamin ist wichtig für den Aufbau von Kollagen, dem Bindegewebe der Haut, das sich in den Haarfollikeln befindet. Zu den Lebensmitteln, die Vitamin C enthalten, gehören Zitrusfrüchte, Brokkoli, Paprika und Erdbeeren.
- Vitamin B. Dieser Komplex aus vielen Vitaminen fördert einen gesunden Stoffwechsel sowie gesunde Haut und Haare. B-Vitamine finden sich in Lebensmitteln wie dunklem Blattgemüse, Bohnen, Nüssen und Avocados.
- Vitamin E. Dieses Vitamin enthält starke Antioxidantien, die zu einer gesunden Kopfhaut beitragen können. Zu den Lebensmitteln, die reich an Vitamin E sind, gehören Sonnenblumenkerne, Spinat, Olivenöl, Brokkoli und Garnelen.
Wenn du mit deiner Ernährung nicht genug von diesen Nährstoffen aufnimmst, sprich mit deinem Arzt über Nahrungsergänzungsmittel. Er kann dir Möglichkeiten erörtern und die beste Dosierung für dich empfehlen. Du solltest Nahrungsergänzungsmittel niemals ohne die Aufsicht deines Arztes in dein Ernährungs-Programm aufnehmen.
Weiter ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für die allgemeine Gesundheit ebenfalls wichtig. Jede Zelle in deinem Körper ist auf Wasser angewiesen, um richtig zu funktionieren.
Männer sollten 3 Liter pro Tag zu sich nehmen, Frauen 2.2 Liter. Diese Menge kann aus der Nahrung, aus Wasser und anderen Getränken stammen. Ein vernünftiges Ziel ist es, 1.5 Liter Wasser pro Tag zu trinken und den Rest aus der Nahrung und anderen Getränken zu beziehen.
Wenn du lernst, deinen Stress effektiv zu bewältigen, kannst du dein Risiko für weiteren Haarausfall verringern. Natürlich ist das oft leichter gesagt als getan.
Möglicherweise musst du mehrere verschiedene Stressbewältigungstechniken ausprobieren, bevor du herausfindest, was für dich funktioniert.
Beliebte Methoden zum Stressabbau:
- Sport treiben: Bewegung ist eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen. Versuche es mit einem leichten täglichen Spaziergang, melde dich zu einem Tanzkurs an oder erledige Gartenarbeit.
- Hobbys: Sich mit etwas zu beschäftigen, das dir Spaß macht, kann eine gute Möglichkeit sein, Stress zu bekämpfen. Überlege dir, ob du dich ehrenamtlich engagieren, einer Theatergruppe in deiner Gemeinde beitreten, einen Garten anlegen oder ein Kunstprojekt starten willst.
- Schreiben: Versuche, dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um über deine Gefühle und die Dinge, die dir Stress bereiten, zu schreiben. Wenn du die täglichen Dinge, die deinen Stress auslösen, Revue passieren lässt, kann dir das helfen, Wege zur Bewältigung des Stresses zu finden.
- Atmung und Meditation: Meditation und Atemübungen sind eine gute Möglichkeit, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Vielleicht möchtest du auch Techniken ausprobieren, die Meditation mit körperlichen Übungen kombinieren, wie Yoga oder Tai Chi.
Es gibt eine Reihe von Cremes, Ölen und anderen Produkten, die dir bei Haarausfall helfen können.
- Topisches Minoxidil (Rogaine): Topisches Minoxidil ist ein freiverkäufliches Medikament. Es ist als Creme, Spray oder Schaum erhältlich. Du kannst es bis zu zweimal täglich auf deine Kopfhaut, deine Augenbrauen oder deinen Bart auftragen. Für andere Körperteile ist es nicht geeignet. Es gibt Varianten, die speziell für Männer oder Frauen formuliert sind. Obwohl nicht klar ist, wie Minoxidil wirkt, geht man davon aus, dass es die Wachstumsphase verlängert. Es ist nicht für jeden geeignet, und es kann bis zu vier Monate dauern, bis Ergebnisse sichtbar werden.
- Topische Kortikosteroide: Topische rezeptfreie und verschreibungspflichtige Kortikosteroide wie Prednison werden manchmal zur Behandlung von Alopecia areata eingesetzt. Sie werden häufig zusammen mit anderen Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt.
- Rizinusöl: Dies ist ein beliebtes Volksheilmittel für das Nachwachsen der Haare. Anekdotische Hinweise deuten zwar darauf hin, dass die örtliche Anwendung das Haarwachstum steigern kann, doch gibt es nur wenige medizinische Studien, die dies klar belegen.
Was tun, wenn du keine Verbesserung siehst?
Es ist möglich, dass dein Haarausfall nicht auf Stress zurückzuführen ist. Es gibt viele Faktoren und Bedingungen, die zu Haarausfall führen können.
Andere häufige Gründe für Haarausfall sind insbesondere folgende:
- Alterung
- Genetik
- Medikamente, wie bestimmte Blutverdünner oder Antidepressiva
- Chemotherapie
- Krankheit oder kürzlich durchgeführte Operationen
- Hormonelle Veränderungen wie Geburt oder Menopause
- Nährstoffmangel, z. B. ein Mangel an Eiweiß oder Eisen
Die Quintessenz
Wenn dein Haarausfall stressbedingt ist, sind deine Haarfollikel sehr wahrscheinlich nicht dauerhaft geschädigt. Sobald du deinen Stress in den Griff bekommst und dich gut um deine Gesundheit kümmerst, sollte dein Haar wieder normal nachwachsen.
Wenn rezeptfreie Mittel nicht wirken – oder du nach wenigen Monaten keine Ergebnisse siehst – geh zu deinem Arzt oder Haarexperten. Sie können dir helfen, die Ursache für deinen Haarausfall zu diagnostizieren und dich über die nächsten Schritte beraten. Wenn ein Nachwachsen der Haare möglich ist, können sie dir helfen, den besten Behandlungsplan für deine Haare zu erstellen.
Wir bei hairbooster bieten dir ein kostenloses Beratungsgespräch an. In diesem untersuchen wir die Hintergründe für deinen Haarausfall und zeigen dir auf, wie du diesen in den Griff bekommen kannst.
Kann Stress zu Haarausfall führen?
mayoclinic.org/healthy-lifestyle/stress-management/expert-answers/stress-and-hair-loss/faq-20057820
Telogen effluvium
americanhairloss.org/types_of_hair_loss/effluviums.asp
Alopecia areata
aad.org/public/diseases/hair-and-scalp-problems/alopecia-areata
Trichotillomania (hair-pulling disorder)
mayoclinic.org/diseases-conditions/trichotillomania/symptoms-causes/syc-20355188
